Wege zum Lernen bahnen
Das Scheitern von Kindern und Jugendlichen in der Schule geht oft einher mit einem Scheitern der Bemühungen von Eltern und Lehrern, die „alles versucht“ haben, das Kind oder den Jugendlichen zum besseren Lernen zu motivieren.
Jeder weiß, dass die Lernperformance von uns Menschen schwankt, abhängig davon, ob uns der Lernstoff interessiert, aber auch davon, wie wir in schwierigen Situationen mit uns selbst umgehen. Testen Sie Ihr Durchhaltevermögen an schwierigen Aufgaben, die sie noch nie geschafft haben. Spielen Sie mit geübten Spielern „Reversi“! Nach wie vielen Niederlagen werfen Sie das Spiel in die Ecke? Es geht also beim Thema der Leistungssteigerung auch um den Durchhaltewillen und die Toleranz, Frustrationen auszuhalten.
Anerkennung & angemessene Ziele
Wie abhängig sind Sie in Ihrem Wohlbefinden von der Anerkennung durch Ihren Vorgesetzten? Wie gehen Sie mit negativen Rückmeldungen um, von denen der Alltag mancher Schülerinnen und Schüler voll ist?
Haben Sie schon einmal Ihre Ziele geprüft? Kinder und Jugendliche, die scheitern, setzen ihre Ziele meist tiefer oder viel höher als sie mit normalen Aufwand zu erreichen ist. Und sind dann unzufrieden mit sich, wenn sie das zu tief gesteckte Ziel erreichen und verzweifelt, wenn sie das zu hoch gesteckte Ziel nicht erreichen. Kennen Sie diese Momente von Ärger über sich selbst?
Wenn es ganz eng und die Hilflosigkeit immer größer wird, schwinden Selbstvertrauen und Selbstkontrolle: Andere sind schuld. Die Lehrer, die Fächer, die Schule insgesamt.
Wege zum Lernen bahnen
Wirkungsvoll beim Lernen helfen, heißt: Wege zum Lernen bahnen. Mehr vom Selben (länger Pauken am Nachmittag, Nachhilfe und Förderunterricht) hilft nicht, wenn die Lernwege, z.B. durch negative Selbstbilder („Mathe kann ich sowieso nicht.“) oder durch Machtkämpfe verstopft sind. Hier gilt es lösungsorientiert zu intervenieren, (kleine) Erfolge zu ermöglichen und an angemessenen Zielen und einer guten mentalen Selbststeuerung zu arbeiten.
Wirkungsvoll beim Lernen helfen
Achten Sie auf die Selbststeuerung des/ der Lernenden! Deshalb ist es wichtig für Eltern und Pädagogen nicht primär auf die Ergebnisse, zum Beispiel einer Rechtschreibübung, zu schauen, sondern auf die Art und Weise, wie das Kind an die Aufgabe herangeht: Wie hält es seinen Körper? Was wird gesprochen? Wird gehandelt in Richtung auf das Ziel oder wird verhandelt, ob die Aufgabe überhaupt gemacht werden sollte, sie zu schwer ist oder dergleichen. Fragen Sie sich gemeinsam mit dem Kind zuerst, was hier verbessert werden könnte.
Zumal die Helfer – gerade bei der Hausaufgabenhilfe – häufig unter Druck stehen, eskalieren Situationen leicht, wenn es nicht läuft. Hier helfen kleine Auszeiten.
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